Nach fast vier Jahren sind wir wieder nach Mali gereist, drei Mitglieder des Freundeskreises Kati. Der unmittelbare Kontakt mit den Projektpartnern ist für einen lebendigen Austausch unersetzlich, der Kontakt über Medien allein ist auf Dauer zu wenig.
Einigen Widrigkeiten zum Trotz sind wir zu dritt vom 16. bis zum 23. Oktober in Mali gewesen. Nur die geplante Inlandsreise in das 230 km entfernte Ségou haben wir unterlassen, davon rieten uns alle aus Sicherheitsgründen ab. Also blieben wir im Bereich der Hauptstadt Bamako, in deren Nähe Erfurts Partnerstadt Kati liegt, und staunten über das immer noch heiße Sommerwetter. Ein paar kräftige Regenschauer und Gewitter – die Regenzeit geht im Oktober zu Ende – erlebten wir auch. Beim Empfang im Heim, die nassen Bodenplatten zeigen es, war gerade ein kräftiger Platzregen vorübergezogen.
Wir besuchten das Kinderheim mit Schule in Kati. Das Heim ist mit gut 50 Kindern voll belegt, ebenso die Schule, die mit 441 Schülerinnen und Schülern die Grenzen ihrer Kapazität erreicht hat. Zum Besuch gehörte wie schon bei früheren Gelegenheiten ein intensiver Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Erzieherinnen.
Unseren Besuch in der Gesundheitsschule, die wir seit drei Jahren unterstützen, verbanden unsere Partner mit einem wichtigen Anlass: Der Abschlussjahrgang erhielt die Zeugnisse. Dazu waren auch die Mütter der jungen Leute eingeladen. Nach drei Jahren der Ausbildung, durchsetzt mit Praktika in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, können nun sieben junge Frauen und vier junge Männer ihren Beruf anerkannt ausüben. Bewegend war es für uns, als einige Mütter – Witwen von Soldaten – sich bedankten. Ihre Töchter haben mit unserer Hilfe einen Beruf erlernt, mit dem sie fortan selbstständig arbeiten und leben können. Keine Selbstverständlichkeit in einem Land mit vielen Analphabeten.
Vom Besuch in Ségou nahmen wir aufgrund der Sicherheitslage Abstand. Deshalb hatten wir leider keine Möglichkeit, die Fanga-Schule zu sehen, für die wir in den vergangenen Jahren mehrere Investitionen finanziert haben. Deren Verantwortlicher besuchte uns immerhin in Bamako und berichtete, was derzeit läuft.
Ein Höhepunkt der Reise war eine Zusammenkunft mit der Gruppe Kira Kono im Rathaus von Kati. Kira Kono führt mit unserer finanziellen Unterstützung das Projekt Agissons! (Handeln wir) durch, das Umweltbildung und Umweltaktion mit Kunst und Kultur verbindet. Die Sitzung zur Besprechung des Projekts mit allen Beteiligten (Stadtverwaltung, Jugendliche, Frauen, teilnehmende Organisationen, von den Grünflächen profitierende Viertel) war sehr gut besucht und zeigte das Engagement der Akteure.