Die Errichtung des Wasserturmes war für die Schüler ein Ereignis. Er sorgt für die Bewässerung ihres Schulgartens.

Fanga-Schule in Ségou: Schulgarten und Sportplatz neu

Gemeinsam mit unserem malischen Projektpartner setzten wir 2021/22 eine neue Etappe in der Konsolidierung der Fanga-Schule in Ségou um.

Der Kauf eines rund 18.700 m² großen Grundstücks in Schulnähe – genutzt als Schulgarten – bot völlig neue Möglichkeiten, Unterrichtsangebote zu erweitern und qualitativ zu verbessern. Außerdem entstand ein neuer Sportplatz, die Schulküche wurde mit Kühlschrank und Gasherd ausgestattet und ein Schulraum mit einem Großbildfernseher.

Grundstück für Schulgarten mit Wasserturm

Das neue und jetzt umzäunte Grundstück wird auf gesamter Fläche als ökologisch bewirtschafteter Schulgarten genutzt. Die Größe ist ausreichend, um den gärtnerisch-landwirtschaftlichen Lehrbetrieb mit der jetzigen und einer perspektivisch höheren Schülerzahl sicherzustellen. Die erzeugten Produkte werden direkt zur Mittagsversorgung der Kinder verwendet. Bei den Eltern der Schülern gibt es eine sehr hohe Akzeptanz der Anleitung der Kinder zu ökologischem Landbau. Da die geographische Lage von Ségou gut dafür geeignet ist, bietet der ökologische Landbau chancenreiche Berufs- und Entwicklungsmöglichkeiten in dieser Region.

Im Rahmen des Projektes wurde auf dem Gartengrundstück ein Wasserturm gebaut. Das Wasser, das durch ihn befördert wird, sichert die Beregnung der Beete; eine Grundvoraussetzung für gute Erträge unter den klimatischen Bedingungen in Mali.

Mit dem Kauf des Gartengrundstücks erwarb unser Projektpartner auch den Bestand von 200 Karité-Bäumen. Dessen weitere Pflege und Bewirtschaftung ermöglicht der Schule den Verkauf der geernteten Karité-Nüsse. Sie verarbeitet man in Mali weiter zu Öl, das sowohl zur Ernährung als auch für kosmetische Produkte verwendet werden kann. Perspektivisch plant unser Projektpartner, diese Nüsse teilweise im Rahmen des Schulgartenunterrichts zu Öl zu verarbeiten. Damit erlernen die Kinder die Grundlagen dieses landestypischen Gewerkes.

Kühlschrank und Gasherd für die Schulküche

Gemüse, das im Schulgarten geerntet wird, Fisch aus der schuleigenen Fischzucht und verderbliche Lebensmittel, die für die Schulspeisung frisch gelagert werden müssen, können nun in einem neuen Kühlschrank länger gelagert werden; übrigens gut separiert auch notwendige Medikamente. Der Kauf dieses Kühlschrankes, der die Ausstattung der Schulküche erheblich verbessert, gehört ebenfalls zum Projekt.

Außerdem wurde die vormals offene Kochstelle durch einen Gasherd ersetzt. Das Mittagessen der Kinder wird nun auf diesem Herd zubereitet. Die Aufgabe der offenen Kochstelle und der Ersatz durch einen Gasherd bringt wesentliche Erleichterungen für die Köchin und eine Reduzierung der CO2-Emissionen.

Sportplatz für Schul- und Freizeitsport

Den neu angelegten Sportplatz auf dem Fanga-Schulgelände können die Schulkinder und Lehrer jetzt für den Sportunterricht und für den Freizeitsport nutzen. Der Bau eines Sportplatzes direkt auf dem Schulkomplex stellt ein Alleinstellungsmerkmal der Fanga-Schule dar, er ist weithin sichtbar. Sportunterricht ist kein Standard-Unterrichtsfach der staatlichen Schulen in Mali. Dass ein Sportplatz verhanden ist, wird die Akzeptanz der Schule bei den Eltern weiter erhöhen.

Fernsehgerät für Bildungszwecke

Für mediengestützte Unterrichtszwecke kann jetzt ein großer Flachbildfernseher genutzt werden. Er wurde in einem Schulraum installiert. Lehrer können damit Bildungsfilme im Unterricht einsetzen und so das Lehrangebot erweitern. Kindern, die zu Hause keinen Zugang zu modernen Medien haben, wird in der Schule der Zugang dazu ermöglicht.

Schüler- und Lehrerzahl – Stand April 2022

Aktuell besuchen 83 Mädchen und Jungen die Fanga-Schule in drei Klassenstufen.
Darunter sind sieben Kinder mit geistiger bzw. körperlicher Behinderung, 29 Kinder kommen aus sozial benachteiligten Familien; ihre Familien zahlen kein Schulgeld.

Elf Lehrer*Innen unterrichten aktuell an der Fanga-Schule. Sowohl für sie als auch für die weiteren Mitarbeiter*Innen des Schulpersonals verbesserten sich die Lehr- und Arbeitsbedingungen durch die Neuerungen erheblich. Sie profitieren von neuen Möglichkeiten, die der große Schulgarten, der Sportplatz und die Einbeziehung neuer Medien für den Unterricht bieten und von der wesentlich verbesserten Ausstattung der Schulküche.

Unser Projektpartner in Mali

Verein Coordination Regionale pour le Developpement de l‘Éducation Rurale et du Maraichage Ségou (CRDERMS)

Fördermittel in Höhe von 50.000 € stellte die Stiftung Nord-Süd-Brücken für dieses Projekt zur Verfügung.

Der neue Sportplatz (hier in der Bauphase) kann jetzt unter anderem zum Basketballspielen genutzt werden.
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